Wie passen Nachhaltigkeit und Handel mit afrikanischem Holz zusammen?

Was passiert mit Holz, wenn es nicht genutzt wird? Güter bei denen keine oder nur geringe Nachfrage besteht,  werden vor Ort als geringwertig betrachtet – und afrikanisches Holz ist von diesem Wirtschaftsprinzip nicht ausgenommen.

Bei natürlichen Ressourcen wie Wald und Holz sind die Auswirkungen einer geringen Nachfrage verheerend. Der Anreiz tropische Wälder zu erhalten sinkt. Die Folge ist, dass Waldflächen in andere Nutzungen umgewandelt werden. Im Fall von Tansania werden Plantagen für Exportpflanzen wie Cashewnüsse, Sisal und Sesam angelegt oder Waldflächen von lokalen Bauern in Äcker bzw. von Viehhaltern in Weideflächen umgewandelt. All diese Landnutzungsänderungen vernichten dabei wesentliche Waldfunktionen wie Biodiversität, Bodenvitalität und Klimaschutz auf viele Jahrzehnte hinaus.

Erst durch eine Holznutzung haben die Dorfbewohnerinnen einen direkten Anreiz das Ökosystem Wald zu erhalten und auch finanzielle Mittel, um ihre Lebenssituation vor Ort zu verbessern. Gleichzeitig wird eine Umstellung auf andere Landnutzungen weniger attraktiv.

Holz aus Community Forests

Community forests sind Wälder, die von Dorfgemeinschaften bewirtschaftet werden. In Tanzania gibt es community forests seit 2002. In diesem Jahr hat die Regierung mit dem <Forest Act> den Dörfern Nutzungsrechte und Bewirtschaftungspflichten an den Wäldern übertragen.

Unser lokaler Partner MCDI (https://www.mpingoconservation.org/) unterstützt 91 Dörfer in Tanzania bei dieser Aufgabe der nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer umliegenden Wälder. Konkrete Maßnahmen für die Dorfbewohnerinnen beinhalten

  • forstliche Aus- und Weiterbildung
  • Holzvermarktung als nachhaltige Einkommensquelle
  • Finanzierung dörflicher Entwicklungsprojekte aus dem Holzverkauf
  • Wiederaufforstung mit lokalen Baumarten (ökologische Restoration)

Zur Nachhaltigkeit gehört die verantwortungsvolle Holznutzung und -vermarktung.

ROHA 1728 bezieht ausschließlich Holz aus FSC-zertifizierten community forests. 

Der Mensch und der Wald

Wenn wir von Mensch und Wald im Kontext Ostafrika sprechen, dann müssen wir uns mit folgende Begriffen und Zusammenhängen eingehend beschäftigen:

  1. die Betrachtungsweisen von Wald als “unnützer  Naturraum“ versus Acker- und Weideland als “wertvoller Kulturraum“,
  2. das Konzept der community forests,
  3. das Prinzip der generationenübergreifenden Waldbewirtschaftung.

Wir haben uns intensiv mit diesen Begriffen und Zusammenhängen auseinandergesetzt, um eine Lieferkette aufzubauen, die durchgehend transparent ist, unsere Mitverantwortung für die Entwicklung lokaler Wälder und Dorfgemeinschaften widerspiegelt, und allen Beteiligten eine gleichberechtige und selbstbestimmte Rolle ermöglicht.